Wer robuste Tische, Schränke oder Einbauten wünscht, wählt das harte Holz der Kernbuche. Seine lebhafte Maserung setzt Akzente.
Farbige Vielfalt: Bauherren und Renovierer entscheiden sich häufig für Buche, wenn sie ein Einzelmöbel in Auftrag geben oder eine ganze Küche, einen Holzboden verlegen, eine Treppe einbauen oder Türen schreinern lassen – die Holzart zählt zu den beliebtesten Materialien im Möbel- und Innenausbau. Bislang konzentrierte man sich auf die hellen, äußeren Partien des Stammes. Jetzt kommt das ausdrucksvollere, dunklere Kernholz in Mode – der sogenannte Rotkern der Buche tritt in vielen reizvollen Farbschattierungen auf von Rot, Dunkelbraun, Grünlich, Grau oder Violett.
Launige Natur: Bodenbeschaffenheit und Standort eines Buchenstamms bestimmen, ob sich sein Kern reizvoll verfärbt – je dicker und älter der Stamm ist, desto höher die Wahrscheinlichkeit. Das Stamminnere alter Bäume trocknet, ihre Gefäße sind weitgehend wasserfrei. Durch Verletzungen, Risse und Temperaturschwankungen kann Luftsauerstoff in den Stamm dringen und die Kernstoffe oxidieren („rosten“) lassen – das Stamminnere verfärbt sich. Die Rotkern-Bildung schreitet im Lauf der Zeit fort, im Stammquerschnitt lassen sich einzelne »Schübe« am zonenartigen Aufbau des Kerns ausmachen.
Heimisches Holz: Für besonders individuelle und robuste Möbel und Einbauten empfahl man bisher häufig bunte Tropenhölzer, erklärt der Bund Naturschutz. Man müsse sie energiereich um den halben Erdball transportieren, viele würden dem Raubbau Vorschub leisten. Ausnahme: Hölzer mit dem FSC-Zertifikat. Buchen hingegen wachsen vor unserer Haustür.
Aktiver Naturschutz: Der Kauf von Produkten aus heimischer Kernbuche helfe mit, ökologisch hochwertige alte Buchenwälder in unserer Heimat zu bewahren und auch künftig alt werden zu lassen – zum Vorteil vieler seltener Tier- und Pflanzenarten: Schwarz-, Grau- und Mittelspecht sowie eine Reihe von »Nachmietern« wie Hohltaube und Rauhfußkauz, Halsbandschnäpper und Fledermaus bevorzugen alte und dicke Buchen als Nist- und Höhlenbäume. Nehme die Zahl der alten Rotbuchen ab, verschlechtere sich die ohnehin bedrohliche Situation für viele heimische Tier- und Pflanzenarten weiter. Ohne menschlichen Einfluss stünden beispielsweise in Bayern 94 Prozent mehr Buchen als heute; der Anteil reifer Buchenwälder mit 140-jährigen Bäumen betrage nur noch 0,5 Prozent der Waldflächen.